Verlag Kettler

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Mit Druck in die Zukunft - 1
20. Juli 2020

Mit Druck in die Zukunft

 

Verlag und Druckerei Kettler schaffen seit drei Generationen Buchkunst auf höchstem Niveau

 

Gunnar Kettler führt in dritter Generation ein Familienunternehmen mit über 50 Mitarbeitern. Die Druckerei Kettler in Bönen und der Verlag Kettler in Dortmund arbeiten Hand in Hand in der Region und weit darüber hinaus. Künstler, Fotografen und Museen schätzen Qualität und Service des Unternehmens. Im Interview spricht Geschäftsführer und Verleger Gunnar Kettler über die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung, die Gesetze der Kunstszene und die Zukunft der Druckbranche.

 
Blick ins Buchdruck-Atelier, 1930er-Jahre.
Blick ins Buchdruck-Atelier, 1930er-Jahre.
 

Herr Kettler, Sie führen ihr Unternehmen nun schon in dritter Generation ...

... ja, ich habe die Druckerei im Jahr 2000 von meinem Vater übernommen. Gegründet wurde das Unternehmen von meinem Großvater, der 1934 hier in Bönen einen kleinen Buch- und Schreibwarenladen eröffnet hat. Irgendwann hat er dann angefangen, auf einer kleinen Handpresse Prospekte, Broschüren und Einladungskarten zu drucken. In den 1960er-Jahren, als das Druckereigeschäft florierte, hat er schließlich den Schreibwarenladen aufgegeben und sich ganz auf den Buchdruck konzentriert. In den 1980er-Jahren hat mein Vater das Unternehmen dann übernommen und weiter ausgebaut.

Was hat sich geändert, seitdem Sie die Druckerei übernommen haben?

Alles. Die Branche ist seit einigen Jahren in einem massiven Umbruch. Die Konkurrenz aus Ost- und Südeuropa ist groß. Die Digitalisierung, die Industrie 4.0 – all dem muss man Rechnung tragen. Die Ansprüche und Bedürfnisse der Kunden sind heute andere. Natürlich können Sie günstig im Ausland produzieren. Deshalb müssen wir nicht nur durch attraktive Preise überzeugen, sondern vor allem durch Service, Kompetenz und Innovation. Wir haben in den letzten Jahren massiv in einen neuen Maschinenpark investiert, haben Mitarbeiter geschult, unsere digitale Infrastruktur ausgebaut, können klimaneutral drucken. Wir sind ja nicht nur Druckerei, wir bieten auch umfassende Serviceleistungen, beschäftigen Grafiker, Lithografen, Buchbinder. Unsere Stärke sind unsere Mitarbeiter und die Präsenz in der Region. Die Kunden kommen zu uns in die Druckerei, stehen zur Farbabnahme an der Maschine. Das kann Ihnen keine Online-Druckerei bieten.

Die Digitalisierung wird aber kaum aufzuhalten sein.

Nein, und das ist auch gar nicht unser Anspruch. Die Digitalisierung bietet schließlich auch uns große Chancen. Wir haben bereits vor Jahren neben dem klassischen Offsetdruck eine eigene Abteilung für Digitaldruck aufgebaut. Im letzten Jahr haben wir unseren Maschinenpark um eine HP Indigo 12000 erweitert. Eine Maschine mit unglaublichen Möglichkeiten. Über unser Online-Portal k-books.de bieten wir eine echte Alternative zu den klassischen Online-Druckereien, die meist nur standardisierte Druckerzeugnisse anbieten. Bei uns entstehen selbst Kleinstauflagen mit größter Individualität, also maßgeschneiderte Formate, Papiere und Verarbeitungen. Vor allem Studierende und Agenturen aus dem Foto-, Design- und Architekturbereich schätzen diesen Service, um ihre Abschlussarbeiten und Portfolios bei uns zu drucken.

Der Digitaldruck wird also den klassischen Offsetdruck ablösen?

Das glaube ich nicht. Beide existieren nebeneinander und ergänzen sich. Jedes Verfahren hat seine spezifischen Vorteile. Im Offsetdruck arbeiten wir seit einigen Jahren mit einer Komori, also einer Maschine, die mit UV-Farben arbeitet. Das reduziert die Trockenzeit der Druckbögen, macht Schutzlacke und Puder überflüssig, so dass wir deutlich kürzere Produktionszeiten haben. Außerdem sind die Druckergebnisse brillant. Vor allem in Kombination mit metallischen Papieren oder offenen Naturpapieren, die aktuell oft eingesetzt werden, liefert die Komori Druckerzeugnisse wie sie bisher nicht vorstellbar waren. Viele unserer Kunden lassen gezielt wegen dieser Maschine bei uns drucken. Besonders wenn es um den hochwertigen Buchdruck geht, sind wir in der Branche führend. Das zeigen auch die zahlreichen Auszeichnungen der letzten Jahre und das Feedback, das wir von unseren Kunden bekommen.

 
Blick in den heutigen Drucksaal.
Blick in den heutigen Drucksaal.
 

Neben der Druckerei führen Sie auch den Verlag Kettler.

Mein Vater war ein passionierter Sammler und pflegte enge Kontakte zu zahlreichen Künstlern. Er hat schon früh Arbeiten zum Beispiel von Emil Schumacher, Markus Lüpertz, Günther Uecker oder Otto Piene gesammelt. Aus der Leidenschaft wurde dann irgendwann Profession. Die Druckerei hat sich zunehmend auf den hochwertigen Bilderdruck spezialisiert und viele Künstler haben begonnen, ihre Bücher in Bönen zu produzieren. Irgendwann hat mein Vater dann auch eigene Publikationen verlegt. Das war der Grundstein für den heutigen Verlag. Als ich die Druckerei übernommen habe, habe ich den Verlag als zweites Standbein weiter ausgebaut.

Die Konkurrenz im Verlagswesen ist sicherlich hoch?

Zweifellos ist das Verlagswesen genau wie die Druckbranche unter massivem Druck. Wir haben es durch kluge Entscheidungen dennoch geschafft, den Verlag auszubauen und erfolgreich zu machen. Seit 2014 unterhält der Verlag ein eigenständiges Büro in Dortmund. Natürlich ist die Verlagsarbeit nicht vergleichbar mit dem Druckereigeschäft. Die Kunstszene funktioniert nach ihren eigenen Gesetzen. Man muss gut vernetzt sein, Begeisterung für die Kunst mitbringen, muss vor Ort sein, Ausstellungen besuchen, das Verlagsprogramm auf Messen und bei Veranstaltungen präsentieren. Als Verlag braucht man ein klares Profil, einen guten Vertrieb. Die Künstler müssen sich aufgehoben und gut vertreten fühlen. Bücher sind für viele Künstler noch immer das Medium, um ihre Kunst zu vermitteln. Als Druckerei sind wir Dienstleister, als Verlag sind wir Partner auf Augenhöhe. Wir entwickeln Ideen, erkennen und setzen Trends, arbeiten an den Inhalten mit, diskutieren und streiten mit den Projektpartnern. Es geht darum, sich mit Leidenschaft einzubringen.

Das hört sich nach einem Spagat an.

Ganz und gar nicht. Druckerei und Verlag befruchten sich gegenseitig. Alle Bücher des Verlages werden in der Druckerei Kettler produziert. Die Wege sind kurz, die Qualität hoch. Die Künstler, Fotografen und Museen schätzen das und lernen über den Verlag so auch die Druckerei kennen, lassen Ausstellungsplakate oder Flyer bei uns drucken. Die enge Verknüpfung von Druckerei und Verlag ist ein großer Vorteil gegenüber der Konkurrenz, die im Ausland produzieren lässt und so weniger flexibel ist, längere Produktionszeiten hat und die Kontrolle über die Qualität der Bücher aus der Hand gibt.

 
Künstler Christo mit seinem 2009 im Verlag Kettler erschienenen Buch "Christo and Jeanne-Claude: Early Works 1958-64".
Künstler Christo mit seinem 2009 im Verlag Kettler erschienenen Buch "Christo and Jeanne-Claude: Early Works 1958-64".
 

Mit wem arbeitet der Verlag zusammen?

Als mein Vater die ersten Bildbände verlegt hat, waren es vor allem Künstler aus der Region. Noch heute ist der Verlag in Westfalen und dem Ruhrgebiet sehr stark. Seit inzwischen zehn Jahren besteht eine enge Kooperation mit dem Emil Schumacher Museum in Hagen. Auch die Publikationen des vor kurzem in Dortmund eröffneten Baukunstarchivs NRW erscheinen in unserem Hause. Wir machen regelmäßig Bücher mit dem Marta Herford, den Kunstmuseen Krefeld, dem Museum Morsbroich. Wir sind einer der wenigen international aufgestellten Kunstbuchverlage in der Region. Andere Verlage sind in den letzten Jahren nach Berlin abgewandert. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden. Das heißt nicht, dass nicht auch wir international gut aufgestellt sind. Der Verlag ist auf die Themen Kunst, Fotografie und Architektur spezialisiert mit einem Schwerpunkt im 20. und 21. Jahrhundert. Natürlich arbeiten wir da auch mit internationalen Größen zusammen. Wir haben Bücher von Jonathan Meese oder Yves Klein in unserem Programm, arbeiten regelmäßig mit Christo zusammen. Wir verlegen Kataloge für die Bundeskunsthalle, den Hamburger Bahnhof in Berlin oder die Fondation Maeght in Saint-Paul de Vence. Durch unseren Vertriebspartner ACC Art Books mit Büros in London und New York sind wir international vertreten.

Das klingt nach großer weiter Welt.

Es macht einen schon stolz, beim Urlaub in Japan oder den USA die eigenen Bücher im Regal einer Buchhandlung zu finden; oder von der Stiftung Buchkunst die Auszeichnung „Schönstes deutsches Buch“ zu erhalten. 2017 hat eines unserer Bücher den „Aperture PhotoBook Award“ gewonnen – die höchste Auszeichnung, die man weltweit für ein Fotobuch bekommen kann. Letztendlich ist das unsere Stärke. Es gibt ja seit einigen Jahren einen gewissen Trend hin zu regionalen Produkten. Bei uns ist das keine neue Erfindung, sondern seit drei Generationen gelebte Realität. Wir sind fest in der Region verwurzelt und wirken gleichzeitig weit darüber hinaus.

 
Fotograf Mathieu Asselin bei der Verleihung des Aperture PhotoBook Awards 2017.
Fotograf Mathieu Asselin bei der Verleihung des Aperture PhotoBook Awards 2017.
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