The Iron Bridge
Hefte zur Baukunst, Band 2
Erschienen im Oktober 2020innerhalb Deutschlands
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Die von der Hermann Reemtsma Stiftung herausgegebene Publikationsreihe Hefte zur Baukunst dokumentiert historisch bedeutende Bauwerke, deren Entstehungsgeschichte und sachgemäße Restaurierung.
Der zweite Band der Reihe widmet sich der im gleichnamigen Ort befindlichen Iron Bridge. Die etwa 60 km nordwestlich von Birmingham gelegene Gegend gilt aufgrund ihrer reichen Vorkommen an Kohle und Eisenerz als Wiege der industriellen Revolution in Großbritannien. Mit dem Ziel, die auf beiden Seiten des Flusses Severn ansässigen Förder- und Produktionsstätten verlässlich miteinander zu verbinden, entstand im 18. Jahrhundert eine Initiative, um die anfällige Holzbrücke durch eine moderne Eisenkonstruktion zu ersetzen.
Der Architekt Thomas Farnolls Pritchard (1723–1777) und sein technischer Berater John Wilkinson (1728–1808) entwarfen eine Konstruktion, für die es keinerlei Vorbilder gab, sodass auf keine Berechnungen oder Erfahrungswerte zur Belastbarkeit zurückgegriffen werden konnte. Am Ende sollen insgesamt 385 Tonnen Gusseisen und über 1.700 Einzelteile verbaut worden sein. Dabei kamen weder Bolzen oder Nieten, sondern ausschließlich Zapf- und Steckverbindungen zum Einsatz.
Die Iron Bridge wurde 1781 für den Verkehr geöffnet und 1986 als UNESCO-Welterbe eingestuft. Eine im Jahr 2000 durchgeführte Begutachtung und intensive Forschungen zu Materialbeschaffenheit, Oberfläche und Konstruktion mündeten in ein detailliertes Konservierungskonzept, das in den Folgejahren erfolgreich ausgeführt wurde.